Im Winter Palace Luxor wurde nicht nur eine der spektakulärsten architektonischen Entdeckungen der Welt verkündet.  Er bot noch dazu zwei der erfolgreichsten Krimi-Autorinnen Inspiration für ihre Bestseller…

Die Geschichte des Winter Palace Luxor

Bereits seit 1869 bot das Reisebüro Thomas Cook and Son Pauschalreisen in das Land der Pharaonen an. Der 1907 eröffnete Winter Palace in Luxor war ein Gemeinschaftsprojekt von Hoteliers aus Kairo und der Ägyptischen Niederlassung von Thomas Cook. In den Anfangsjahren empfing das Grand Hotel vor allem wohlhabende Briten und Amerikaner und diente der ägyptischen Königsfamilie als Winterresidenz.

Der Winter Palace lockte mit einer luxuriösen Ausstattung, erstklassigem Service und der Exotik des Nahen Ostens: den Blick auf Palmen, Kamelkarawanen und glutrote Sonnenuntergängen gab es inklusive.

Während des Ersten Weltkrieges war der Hotelbetrieb zeitweise geschlossen und das Gebäude als Spital für Soldaten genutzt.

Die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun

Weltweite Berühmtheit erlangte der Winter Palace kurz nach Kriegsende im Jahr 1922. Auf der Veranda des Luxushotels verkündete der britische Ägyptologe Howard Carter die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun. Danach schlug die internationale Presse ihr Quartier im Hotel auf, um über den Verlauf der Ausgrabungen im Tal der Könige zu berichten. Auch an Archäologie interessierte Gäste aus aller Welt fanden nun den Weg in das Grand Hotel am Nil.

Entdeckung des Tutenvachamun Grabes
Howard Carter, Lord Carnarvon nebst Tochter vor den Stufen zum Tutanchamun-Grab, November 1922

Ein Jahr nach Öffnung des Pharaonengrabes verstarb der Finanzier der Ausgrabungen, Lord Carnarvon, an einer bakteriellen Infektion. Dies war der Moment, als die Legende des Fluchs des Tutanchamun entstand. Sir Arthur Conan Doyle wurde in der britischen The Morning Post mit den folgenden Worten zitiert:

Möglicherweise ist etwas elementar Böses die Ursache von Lord Carnarvons tödlicher Krankheit. Man weiß nicht, welche Geistwesen in jener Zeit existiert haben und in welcher Form sie in Erscheinung getreten sind. Die alten Ägypter hatten wesentlich mehr Kenntnisse über diese Dinge als wir.

Berühmte Gäste des Winter Palace Luxor

Agatha Christie, die ihrem Ehemann Max Mallowan bei Ausgrabungen im Nahen Osten assistierte, besuchte das Hotel in den 1930ern. Mit ihrer Leica Kamera soll sie den Ausblick vom Winter Palace auf den Nil verewigt haben. Man sagt, ihr Aufenthalt habe sie  zu ihrem Kriminalroman „Tod auf den Nil“ und dem Theaterstück „Akhnaton“ inspiriert.

Agatha Christie und Max Malllowan
Agatha Christie und Ehemann in Tell Halaf, 1930er Jahre

Auch die US-amerikanische Autorin und Ägyptologin Barbara Mertz war gern gesehener Gast des Winter Palace. Sie machte ihn sogar zum Schauplatz ihrer berühmten Amelia Peabody Krimis. Die Imperial Suite mit Sicht auf  die thebanischen Berge diente als ihr Arbeitszimmer.

Winter-Palace-Barbara-Mertz
© Photo by George B. Johnson.

Aber nicht nur Schriftsteller wählten die einstige Winterresidenz der ägyptischen Königsfamilie zu ihrem Domizil in Luxor. Im Laufe seiner Geschichte füllte sich das Gästebuch des Winter Palace Luxor mit vielen bekannten Persönlichkeiten wie König Faruq, Prince Charles, Henry Kissinger, Margaret Thatcher, Omar Sharif und Jane Fonda.

Der Winter Palace Luxor heute

Der Winter Palace Luxur gehört heute der Firma Egyptian General Company for Tourism & Hotels und wird von der französischen Hotelkette Sofitel verwaltet.

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