Wer an das Stanley Hotel in Colorado denkt, denkt erst einmal an Stephen King’s “Shining”. Dabei gibt es über das bekannteste Spuk Hotels Amerikas noch einige weitere interessante Geschichten zu berichten. Oder hast Du sonst schon einmal von einem Hotel mit eigenem Medium gehört?
Das Stanley Hotel Colorado – Wie alles begann
Freelan Oscar Stanley hatte sich ein Vermögen im Photographie- und Automobilgeschäft aufgebaut. Seit 1903 verbrachte der erfolgreiche Unternehmer die Sommermonate am Fuße der Rocky Mountains. Das einst von Arapaho-Indianern bewohnte Gebiet war bekannt für sein heilendes Klima. Perfekt für Stanley, um sich von seiner Tuberkulose zu kurieren.

In der kleinen Siedlung Estes Park, gab es jedoch weder angemessene Unterkünfte noch kulturelle Angebote für den betuchten Freundeskreis. So entschloss sich Stanley gleich selbst ein luxuriöses Hotel erbauen zu lassen.
Gesagt, getan: das Stanley Hotel feierte am 04.Juli 1909, dem Nationalfeiertag der USA, Eröffnung. Luxus pur fand man im Grand Hotel, mit en-suite Bädern, Telefon, elektrischem Licht und exzellentem Service vor.
Im verschlafenen Wildwest-Städtchen Estes Park, sah man nun vermehrt „Stanley Steamers“ durch den Ort brausen. Mit speziell von Freelan’s Firma hergestellten Dampfwagen wurden die Gäste standesgemäß vom Bahnhof abgeholt.
Zentralheizung gab es jedoch bis in die 1980er Jahre nicht. Deshalb war das Stanley Hotel viele Jahrzehnte lang nur im Sommer geöffnet.
Stanley Hotel Colorado – Berühmte Gäste
- Margaret “Molly” Brown zählte mit Benjamin Guggenheim und John Jacob Astor IV zu den ersten Gäste des Hotels. Sie ging als “unsinkbare Molly” in die Geschichte ein, da sie – im Gegensatz zu den anderen beiden Gentlemen – den Untergang der Titanic überlebte.
- John Philip Sousa spielte auf dem Steinway Flügel, den Stanley seiner Ehefrau Flora geschenkt hatte. Das bekannteste Stück des Königs der Marschmusik “Stars and Stripes forever” ist in Amerika fast eine Nationalhymne. In Deutschland hingegen eher bekannt als Jingle für das Reinigungsmittel “Der General”.
- Die hoteleigene Konzerthalle soll das Epizentrum der paranormalen Aktivitäten darstellen. Hier zauberte einst der berühmte Magier Harry Houdini. Die Falltür, die auf der Bühne eingebaut ist, kann man heute noch bestaunen.
- Ernestine Schumann-Heink verbrachte im Sommer 1924 einen ganzen Monat im Stanley Hotel. Sie zählte zu Amerikas bekanntesten Opernsängerinnen. Weihnachten 1926 wurde zum ersten Mal ihr Lied „Stille Nacht„, das sie auf Deutsch und Englisch sang, im Radio übertragen. Nahezu ein Jahrzehnt lang war es Tradition dieses Lied an Weihnachten im amerikanischen Radio zu hören.
- Erich Fromm, einer der bedeutensten Analytiker und Humanisten, litt genau wie Stanley an Tuberkulose. Die Arbeit in seiner New Yorker Praxis musste der Psychologe deshalb oft pausieren. Im Sommer 1943 erholte er sich einige Wochen im Stanley Hotel.
- Der Gast, der das Hotel weltberühmt machen sollte, war Stephen King. Aufgrund von starkem Schneefall waren er und seine Frau gezwungen, ein Nachtquartier zu finden. Dies war im Jahr 1974. genau zum Ende der Saison. Das Stanley Hotel war zu dem Zeitpunkt nicht nur recht heruntergekommen, sondern auch menschenleer. Die beiden waren die einzigen Gäste in dem historischen Grand Hotel mit meterlangen Korridoren und riesigem Speisesaal. Die Inspiration für einen neuen Horror-Roman wurde King sozusagen auf dem Silber-Tablett serviert. Die gruselige Atmosphäre gepaart mit einem Albtraum lieferten ihm die Story zu „Shining„.
Das Stanley Hotel ist eines der berühmtesten Spukhotels der Welt
Gruselfans hat das Hotel so einiges zu bieten. In den “Spirited Rooms”, eine eigene Zimmerkategorie, sollen am meisten übernatürliche Sachen passieren. Zum Unterhaltungsprogramm des Hauses gehört sogar ein eigenes Medium. Madame Vera nimmt Kontakt zu verstorbenen Verwandten auf und erzählt, was die Zukunft so für einen parat hält. Und wem das noch nicht gruselig genug ist, kann an einer nächtlichen Tour durch das Hotel teilnehmen, in der einem das mit den Geistern und Gespenstern ganz genau erklärt wird. Dabei sollte man natürlich die Kamera nicht vergessen, denn es könnten unerklärliche Bilder wie diese entstehen: